– Antoine de Saint-Exupéry –
EMDR Psychotherapie mit Sabine Santin
Was ist EMDR?
EMDR steht für Eye Movement Desensitization and Reprocessing, was auf Deutsch Desensibilisierung und Verarbeitung durch Augenbewegung bedeutet. Dr. Francine Shapiro (USA) entwickelte diese Psychotherapieform zur Behandlung von Traumafolgestörungen Ende der 80er Jahre des letzten Jahrhunderts.
In Deutschland wird EMDR etwa seit 1991 angewendet. 2006 hat der wissenschaftliche Beirat für Psychotherapie EMDR als wissenschaftlich begründete Methode in der Psychotherapie anerkannt. Die Wirksamkeit von EMDR ist durch zahlreiche wissenschaftliche Studien belegt. Die Forschungsergebnisse zeigen: Nach der Behandlung einer Belastungsstörung mit EMDR fühlen sich 80 Prozent der Patientinnen und Patienten deutlich entlastet – und das nach wenigen Sitzungen.
Wie funktioniert die EMDR-Methode?
Ein zentrales Element der EMDR-Behandlung ist die bilaterale Stimulation: Die Klientin bzw. der Klient folgt den Fingern der Therapeutin mit den Augen, während diese ihre Hand abwechselnd nach rechts und links bewegt. Diese Stimulation unterstützt das Gehirn, die eigenen Selbstheilungskräfte zu aktivieren und belastende Erinnerungen zu verarbeiten. Während einer EMDR-Sitzung werden zu einer belastenden Situation auch die inneren Bilder herangezogen, die Gedanken, die diese Bilder im Klienten auslösen sowie die dazu gehörenden Körperempfindungen.
Es wird vermutet, dass durch die beidseitigen Stimulationen Prozesse ausgelöst werden, ähnlich wie im REM-Schlaf und damit der Informationsaustausch zwischen der rechten und linken Gehirnhälfte unterstützt wird. Dabei kann auch die Erinnerung angeregt und neuronale Strukturen im Gehirn besser vernetzt werden.
Die Erfahrungen mit meinen Klienten zeigen, dass zu Beginn einer EMDR-Therapie die emotionalen Belastungen hoch sind und diese bereits nach kurzer Zeit deutlich nachlassen.
Wie wirkt Psychotherapie mit EMDR?
EMDR wirkt sich positiv auf das vegetative Nervensystem aus: Die Herzfrequenz sinkt und der Parasympathikus wird angeregt. Die Anwendung beschränkt sich nicht nur auf die Traumatherapie. Mittlerweile wird EMDR auch eingesetzt bei nahezu sämtlichen Angststörungen, Phobien, substanzgebundenen Süchten, psychosomatischen Störungen, Schmerzzuständen – und die Indikation weitet sich immer mehr aus.
In abgewandelter Form kann man EMDR aber auch zur Stabilisierung und Ressourcenverankerung nutzen, indem man die bei jedem Menschen vorhandenen Stärken, Fähigkeit und guten Vorerfahrungen nutzt, verstärkt und ausbaut.
Anwendungsbereiche von EMDR in der Psychologie und im Coaching?
Der Einsatz von EMDR ist äußerst vielfältig. Hier ein Auszug der möglichen Einsatzgebiete:
- posttraumatische Belastungsstörungen (PTBS)
- Schmerzen und psychosomatische Beschwerden
- Ängste, Panikstörungen und Phobien
- Verarbeitung von belastenden Lebenserfahrungen
- Depressionen
- starke Trauer nach Verlusterlebnissen
- Bearbeitung von Süchten/Abhängigkeiten
- Verarbeitung von zwischenmenschlichen Konflikten, z. B. Mobbing
- Selbstwertthemen